Die 92. eintagsfliege: „Blumenbeetbodenbrettbewacherbörse“

DSCF2391Lang, lang ist es nun schon wieder her, dass Frau Mauz die folgende eintagsfliege im Rahmen des ersten, echten eintagsfliegenprojektes verfasste. Da sie heute zufällig den Aufgabenzettel dafür fand, begab sie sich auf die Suche nach dem Inhalt.
Aus diesem Grund also hier und heute ausgerechnet die 92. eintagsfliege, minimal überarbeitet:

Blumenbeetbodenbrettbewacherbörse

Wow, das ist wirklich ein tolles Wort, aber was soll das sein: Eine Blumenbeetbodenbrettbewacherbörse?“, überlegte Sarah laut, als wäre außer ihr jemand im Raum. Sie hatte den Begriff gerade im Radio gehört, verpackt in eine Rätselaufgabe, die es zu lösen galt.
Blumenbeetbodenbrettbewacherbörse“, wiederholte sie und notierte währenddessen den Begriff auf einem Zettel, den sie vor sich auf dem Küchentisch fand – manchmal hatte Chaos auch Vorteile: Da, wo andere nun aufstehen und zu einer bestimmten Schublade eilen mussten, fand Sarah das, was sie gerade brauchte in ihrem unmittelbaren Umfeld. Natürlich nur Zuhause, denn auf der Arbeit war es wichtig, Ordnung zu halten. Da sorgten bereits die wirren Gedanken der psychisch instabilen Besucher für genügend Unruhe im Raum und im Geist der Mitmenschen.

Blumenbeet weiß ich ja noch, was das ist, das ist einfach: Das ist der Ort, wo mein Vater und andere Hobbygärtner Salat, Tomaten, Zucchini und so weiter anbauen. Bodenbrett – hm, das sind dann wohl die Holzplanken, die im unteren Bereich des Kastens dafür sorgen, dass sich die sorgfältig gemischte, nährstoffreiche Beeterde nicht mit der des normalen Gartens mischt. Außerdem verhindern die Bodenbretter, dass fiese, freche Nagetiere oder klebrige, Schleim triefende Schnecken die Pflanzen beschädigen. –
Bewacherbörse“ … – das war wohl ein Kunstwort, denn wo gab es bitteschön eine Möglichkeit, Bewacher für Blumenbeetbodenbretter zu erstehen? Die Aktienbörse war Sarah ein Begriff, aber eine Bewacherbörse? Das war sicher nur ein künstlich forcierter Lacher für die Zuhörer, oder?
Sie hatte nicht gelacht, nur erstaunt den Kopf geschüttelt und sich anschließend zehn Minuten lang gefragt, was genau das Wort bedeuten sollte, aber damit war jetzt Schluss! Sie würde nun wieder …- ja, was würde sie denn nun tun? Wenn sie wirklich eine Idee hätte, was sie nun tun könnte, hätte sie sich sicher nicht so lange mit dem Begriff Blumenbeetbodenbrettbewacherbörse befasst. Das war übrigens ein hervorragender Zungenbrecher – man hätte besser das fehlerfreie Aussprechen dieses Fantasiegebildes zur Zuschaueraufgabe machen sollen, statt es für ein unlösbares Galgenmännchenspiel zu benutzen.

Doofer Sender!“, fauchte die Zweiunddreißigjärhige und schaltete das Radio wieder aus. Die nervige Geräuschkulisse hatte sie sowieso nur deshalb in Kauf genommen, weil sie ihre innere Leere durch Zuhören füllen wollte.
Normalerweise las sie in solchen Momenten, aber da sich diese in letzter Zeit immer öfters ergaben und sie schon lange kein gutes Buch mehr gefunden hatte, war es ihr nun einfach nur noch langweilig. Urlaub ohne die Aussicht auf eine Reise, und sei es nur ein Besuch bei den Eltern, war wirklich fade. Aber was sollte sie dort schon wieder? Sarah war erst vor wenigen Wochen anlässlich des vierzigsten Geburtstags ihres ältesten Bruders Kevin in der alten Heimat gewesen. Irgendwie reichte ihr dieses eine, äußerst diskussionsreiche Wochenende mit den Eltern und der desinteressierten Restverwandtschaft für die nächsten paar Monate …
Sarah gähnte: Sie könnte einfach noch mal unter die Bettdecke kriechen und zwei weitere Stunden schlafen. Verdient hätte sie es und wieso sollte sie in ihren Ferien zur selben Zeit aufstehen wie dann, wenn sie arbeitete?
Ich könnte aber auch ins Fitnessstudio gehen und trainieren, da ist um acht Uhr morgens sicher kaum was los …
Dummerweise begannen die Kurse erst um Zehn, also was sollte sie jetzt schon dort? Ihre Finger trommelten auf den Tisch: Ich könnte auch dem netten Mann von gestern Abend eine Kurznachricht schicken und ihn fragen, ob er heute Zeit hat, sich mit mir zu treffen …

Sarah hatte sich am Tag zuvor das erste Mal in ihrem Leben alleine ins Theater gewagt. Dort war sie dann direkt mit dem, etwas älteren Herrn auf dem Sitzplatz neben ihr ins Gespräch gekommen. Dieser war nett, sehr charmant, kulturinteressiert, … und ebenfalls alleine dort. Sie hatte ihm ihre Handynummer nicht geben wollen, als er danach fragte, dafür hatte sie seine Visitenkarte erhalten. Da könnte sie nun doch … – So ein Schwachsinn!, schalt sie sich selbst, sie musste sich zusammenreißen: Erst hatte sie dieses dämliche Bild für eine Freundin gemalt, die sich schon lange nicht mehr für Sarah interessierte, um die leere Urlaubszeit irgendwie zu füllen und nun wollte sie auch noch ein Date mit einem Mann vereinbaren, der nichts mit ihr gemeinsam hatte außer die Einsamkeit.
So ein Mist: Ich sollte besser in die Bücherei gehen und mir einen Ratgeber über das Verfassen von Kurzgeschichten und Büchern besorgen, aber die öffnet erst in zwei Stunden … Sie gähnte erneut.
Gut, dann gehe ich jetzt eben doch noch mal ins Bett!“, beschloss sie und verließ ihren einsamen Sitzplatz am Küchentisch. „Vielleicht können mich ja meine Träume besser unterhalten, als mein graues, trostloses Alltagsleben!“

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Die 99. eintagsfliege: „Igitt!“

kunst_1Künstler sind … toll, wundervoll, schräg, nicht immer vernünftig, haben oft ein unglaublich schlechtes Zeitgefühl, können sich selbst schlecht strukturieren und mit Geld umgehen, fließen geistig gerne weit davon und flüchten aus der Welt, in der es ihnen gerade nicht gefällt.
Das gilt zumindest für viele Künstler, die von ihrer Kreativität nicht leben können.

Die Dame aus der 99. eintagsfliege gibt es tatsächlich. Sie war auch schon zu Gast bei Frau Mauz in der Wohnung, komponierte damals mitten in der Nacht neue Lieder und duschte – ebenfalls nachts – so lange, bis das Bad fast davon schwamm.
Natürlich wurde der Name verändert und natürlich handelt es sich bei der folgenden Geschichte um Frau Mauz‘ Interpretation ihres Verhaltens …

Igitt!

„Igitt! Igittigitt! Igittigittigitt!“, dichtete die so genannte Göttin Gabriele Grummel, als sie ihr Bad putzte.
Der Schimmel klebte überall: Zwischen den Fugen, an der Silikonisolierung am Wannenrand, am Duschvorhang, auf den Fliesen … Das war so was von eklig, das war … einfach nur Igitt!

Die zweiundfünfzigjährige Gabriele hatte schon mehrfach einen Handwerker kommen lassen, der die schwarzen Stellen entfernte und die Gummierung erneuerte, aber nachdem sie die unnötigen Kosten dafür schon drei Mal in einem Jahr aufgebracht hatte, wollte sie nun einen anderen Weg finden, den Schimmel loszuwerden.
Ein Freund hatte ihr mal erzählt, dass man Bäder gut lüften müsse, nachdem man darin geduscht hatte – „Am besten mit Hilfe einer Lüftung, die die Feuchtigkeit abzieht“, lautete sein Rat, als er ihre Klagen hörte.
Aber Gabriele besaß keine Lüftung und auch kein Geld, eine einzubauen. Mal ganz abgesehen davon, gehörte ihr die Wohnung nicht und alle baulichen Veränderungen musste sie vorher mit dem Vermieter absprechen. Den wollte die Frau Göttin aber nicht in ihr Problem einweihen, denn sonst würde er ihr sicher einen Strick daraus drehen …

Herr Schimanski hatte Gabriele Grummel schon öfters vorgeschlagen, sich einen andere Wohnung zu suchen: „Eine, in der Sie ungestört proben können. Ich habe schon von den Nachbarn gehört, wie kreativ Sie mitten in der Nacht werden. Das ist natürlich schwierig zwischen so vielen Allerweltsbürgern, denn die wollen dann schlafen. Damit macht man sich auf Dauer keine Freunde. Und wir wollen doch nicht, dass Sie eines Tages deshalb verklagt werden, oder?!“
Gabriele Grummel hatte die unterschwellige Drohung des alten Haudegen sehr wohl verstanden. Sie wusste, dass Herr Schimanski ein Geschäftsmann war und sie eines Tages vor der Türe setzen würde, sobald er genügend Mittel gegen sie in der Hand hielt.
Die Musik in der Nacht hatte Gabriele deshalb schon reduziert, obwohl sie es nicht immer sein lassen konnte. Manchmal überkam es sie einfach … Dann war sie nicht mehr die langweilige, vor sich hin lebende, alltägliche Gabriele Grummel, die zur Trommel griff und Texte dichtete, sondern die Göttin. Die Göttin war es auch, die auf die Bühne gehen und die Welt verändern wollte, nicht Gabriele!

Der Wandel vollzog sich fließend.

So wie jetzt, während sie das Igitt!-Bad putzte und sich aus diesem einen, kleinen Wort in ihrem Kopf nach und nach ein Rhythmus, eine singende, schwingende Melodie wurde, die so wundervoll schien, dass sie einfach auf die Bühne musste!
Davon würde sich Gabriele dann eines Tages vielleicht wirklich eine Wohnung leisten können, in der sie so arbeiten, duschen und leben konnte, wann sie es wollte. Die Göttin fand die Umstände hier nämlich vollkommen erniedrigend, deshalb ließ sie Gabriele Grummel auch immer wieder bei so dummen Arbeiten wie der jetzigen im Stich: Eine Göttin putzte nicht, eine Göttin tanzte, lachte und sang, wurde angehimmelt!

Du bist die Göttin der Musikerinnen, summte Garbrieles Geist und ließ den total ausgefransten Schwamm sinken.
„Ich kann das nicht: Putzen, nur fünf Minuten duschen, so tun, als wäre ich normal. Ich bin eine Künstlerin! Und wenn diese Künstlerin sich dreckig und missbraucht fühlt, muss sie einfach so lange unter dem Wasserstrahl stehen, bis dieses schreckliche Gefühl weg gewaschen ist!“
Wie auf Kommando begannen Gabrieles Hände, ihren Körper zu entkleiden. Sie öffneten die Knöpfe ihrer Jeans und ihrer Putzbluse, dann streiften sie diese von ihrer bleichen Haut und warfen sie in Richtung des Wäschekorbs, der unter dem Waschbecken bereit stand. Der Büstenhalter flog hinterher.
Zum Ausziehen der viel zu engen Hose musste Gabriele vom Rand der Duschwanne aufstehen und die starre Stoffschicht vorsichtig von ihrer empfindlichen Haut ziehen, dann flog sie zu den anderen Sachen. – Um die Wäsche würde sie sich morgen kümmern! – Nur noch raus aus dem sexy Schlüpfer, den ekligen Schwamm weit weg aus der Wanne; ab in das Reich der Göttin, den Wasserhahn aufdrehen …
Als die heißen, feuchten Tropfen ihren Körper berührten, zuckte Gabriele kurz zusammen, dann schloss sie erleichtert ihre Augen und stellte sich vor, wie das Wasser alle schrecklichen Gedanken davon schwemmte: Der Schimmel, das Gefühl von Ekel, der Spott ihres Freundes Siegfried, der Auftritt am gestrigen Abend, die Wut über die nicht bezahlte Gage, die Angst vor dem nächsten, viel zu kurzen und teuren Monat – all das verschwand, während die Göttin unter der Dusche stand …

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Eintagsfliege des Tages: Nummer 44

schnecke_8Solange Frau Mauz so viel Zeit hat, wie es momentan der Fall ist, wird sie von nun an wieder regelmäßig eine eintagsfliege ihrer Wahl überarbeiten und als eintagsfliege des Tages veröffentlichen.
Aufmerksame Leser erkennen schon an der Nummerierung, ob sich etwas an der aktuellen Ausgabe geändert hat, alle anderen müssen eben einmal mehr klicken und sich einlesen …
Heute war die 44. eintagsfliege an der Reihe.

Achtung, fertig, los!

Leonie saß am Boden, zwischen farbigem, feuchtem Laub und tropfnassen Ästen. Sie trug einen roten Regenmantel, leuchtend grüne Gummistiefel und einen gelben Regenhut. Es war zwar nicht mehr nötig, diesen auf dem Kopf zu lassen, aber irgendwie mochte sie ihn, den hatte ihr die Mama zum Schulanfang geschenkt und seitdem rannte sie fast ständig damit herum.

„Die Läufer warten aufgeregt auf den Startpfiff, sie scharren schon mit den Hufen“, wiederholte sie die Worte, die sie gestern in der Fernsehübertragung mehrfach gehört hatte.
„Achtung, fertig, los!“- das war das Startkommando, das ihre Freundin Susi sonst immer gab.
Leonie riss den schmalen Stock nach oben, der ihr als Startmarkierung diente und begann zu johlen: Auf, auf, lauf schneller Nummer Eins! Was ist denn mit dir los: Hast du das Zeichen nicht gehört? Ich habe doch `Achtung, fertig, los!‘ gerufen!
Keine der Schnecken bewegte sich. Weder die erste in der Linie, noch die beiden anderen daneben. Sie steckten noch nicht einmal ihren Kopf aus den Häusern.

Leonie hob die Erstbeste davon hoch und setzte sie zehn Zentimeter vor die anderen: „Nummer Eins führt, sie ist kurz davor, zu gewinnen.“ Das stimmte zwar nicht, denn sie hatte selbstständig noch keinen Millimeter zurückgelegt, aber das war Leonie egal. Sie wedelte wild mit einem Salatblatt in der Luft herum, das sie bei der Oma aus dem Kühlschrank geklaut hatte und rückte unauffällig die Ziellinie direkt vor die führende Schnecke.
Nichts passierte, auch nicht, als sie den Salat vor das dumme Tier legte: „Ach Mensch, ihr seid echt blöd!“, stöhnte sie genervt und verdrehte dabei die Augen. „Ich dachte, ihr seid Rennläufer, so wie die gestern!“

Ihre Oma Frida, die Mutter ihres Vaters, hatte mit Leonie am Vortag den Leichtathletikwettbewerb angeschaut. Leonie und sie hatten dabei viel gelacht und die Läufer angefeuert, die ihnen am besten gefallen hatten. Oft waren sie am Ende dann ganz hinten, aber das war ja egal. Es ging um den Spaß, den sie dabei hatten.
Deshalb hob Leonie nun die hässlichste und zugleich hinterste Schnecke hoch und trug sie über die Ziellinie. Sie jubelte, applaudierte und überreichte ihr die Goldmedaille – das Salatblatt -, indem sie die Schnecke darauf setzte.

„Ich wusste, dass die gewinnt. Ich habe all mein Geld darauf gesetzt!“ – Das war der Opa, der plötzlich neben Leonie aufragte, wie ein stiller Baum, und ihre die Hand entgegendstreckte.
„Na komm, du süße Regenratte, wir müssen reingehen. Deine Mutter hat gerade angerufen: Sie und Thorsten holen dich gleich ab. Der Abend im Theater war anscheinend schön, sie klang sehr vergnügt.“
Leonie schob schmollend ihre Unterlippe nach vorne: „Ich will noch nicht heim! Bei euch ist es sooooo schön!“
Opa Erwin lachte laut und herzhaft auf: „Jaja, ich weiß schon: Bei uns darfst du länger wach bleiben und mehr Süßigkeiten essen. Und wie ich Caro kenne, darfst du bei ihr auch nicht fernsehen, oder?“

Leonie schüttelte ihre wilde Lockenmähne, die in den letzten zwei Monaten ein gutes Stück gewachsen war: „Alle aus meiner Klasse sehen fern, nur ich nicht!“, jammerte sie, weil sie das Gefühl hatte, der Opa würde dann Mitleid mit ihr bekommen und sie eine Nacht länger bei sich aufnehmen. Aber der schüttelte schmunzelnd den Kopf: „Tut mir leid, meine Kleine, dabei kann ich dir nicht helfen. Das musst du mit deinen Eltern klären. – Und jetzt komm: Auf die Plätze, fertig, los! …“ Erwin griff Leonie an ihrem kleinen, dünnen Ärmchen und zog sie nach oben. Sie begann sich sofort, dagegen zu wehren und hielt sich heulend den Arm an der Stelle, wo der Opa sie angefasst hatte.
„Gut, dann bleib hier! Aber beschwer dich nachher nicht, wenn deine Mama mit dir schimpft, weil du total schmutzig bist!“ Der Opa drehte sich um und trat den Rückweg an, Leonie sah an sich hinunter und betrachtete die braunen Punkte auf ihrer Hose und den Schuhen. Sie schaute noch einmal zu ihren Schnecken: Die Letzte , die Erste wurde, hatte ihren Kopf tatsächlich aus dem Haus geschoben und schon eine kleine Schleimspur auf dem Salatblatt hinterlassen. – Also hatte doch die Richtige gewonnen!
Leonie holte tief Luft, winkte der Siegerschnecke zu und folgte dann ihrem Opa ins Haus.

 

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Spring! (Video)

Clown_smallEndlich ist es so weit: Frau Mauz hat es geschafft und eine weitere eintagsfliege zu einem Video verarbeitet. Natürlich in gewohnt schlechter Bildqualität und verschönert durch ein paar selbst gemalte Bildchen, die an einem anderen Ort, in einem anderen Rahmen, von geschulten Fachpersonal ganz anders interpretiert werden als hier.
Frau Mauz‘ selbst erdachte Beschreibung dafür lautet: Naive Kunst!

Viel Spaß damit!

Spring! from Sabine Mauz on Vimeo.

Das Leben – ein ewiger Kreislauf ?

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Das Ende vom Anfang?
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er Anfang vom Ende?
Gibt es so etwas überhaupt oder drehen wir uns einfach nur immer wieder im Kreis?

Man weiß es nicht, zumindest nicht Frau Mauz. Sie interpretiert einfach nur mal wieder das Leben und einen von Sabine Mauz‘ Texten auf ihre ganz persönliche Art und Weise.

Bei dem folgenden Video handelt es sich um einen weiteren, kleinen Ausschnitt aus Frau Mauz‘ aktuellem Low-Budget-Filmprojekt:

Der Gute Geist from Sabine Mauz on Vimeo.

Die 2. eintagsfliege: „Sonnenschein“ (Video)

Stimmt!_small‚Auf Regen folgt Sonnenschein …‘, behaupteten viele schlaue Hobbypsychologen in Frau Mauz‘ Vergangenheit immer und immer wieder.
Aus diesem Grund hat sie sich heute noch einmal die eintagsfliege vom letzten Mal vorgeknöpft und so zu Ende erzählt, wie sich das (aus ihrer Sicht!) gehört.
In Gedenken an die vielen armen Menschen, die heute mit den Folgen der Unwetter der vergangenen Stunden kämpfen haben …

 

Sonnenschein from Sabine Mauz on Vimeo.

Die 170. eintagsfliege: „Der Emmentaler“

FreisingzwergIn dieser eintagsfliege kommt das erste Mal Frau Mauz selbst zu Wort, falls man davon überhaupt reden kann. Man bekommt auf jeden Fall das erste Mal einen Einblick in ihr sehr verwirrendes Innenleben  und erfährt, wieso sie so oft schweigt, wenn es wichtig wäre, sich lautstark zu Wort zu melden.
Vielleicht hilft diese Geschichte ja auch dabei, Frau Mauz ursprüngliches Crowdfundingvideo zu verstehen, bei dem sie ihr Anliegen anscheinend auch mal wieder nicht verständlich genug vortragen konnte …

Der Emmentaler

„Der Emmentaler ist ein Käse wie jeder andere auch, also wieso haben Sie sich ausgerechnet diese Sorte als zukünftiges Zuhause ausgesucht?“, fragte der Journalist die verwirrte Frau Mauz.
Diese schüttelte schweigend den Kopf, lächelte den Mann verwundert an und hob ratlos die Schultern in die Höhe. Wie sollte sie diesem fremden Mann klarmachen, dass die Bine Maus nur ein Produkt ihrer Fantasie war. Der Käse war lediglich ein Symbol, dieses stand für einen Zufluchtsort vor den Ängsten und Sehnsüchten ihrer Kunstfigur.

Bei der Bine Maus handelte es sich um ein Mischwesen, das gerne ein erfolgreiches, angesehenes Mitglied dieser Gesellschaft wäre. Leider schwelte, parallel zu diesem Wunsch, in dem Inneren dieses Fantasietiers ständig die Angst davor, von besagter Gesellschaft verletzt zu werden.
Mäuse lieben Käse, das wusste jedes Kind, deshalb hatte sich Frau Mauz dieses sichere, für ihre Maus schmackhafte Versteck ausgedacht. Und Bienen produzierten Honig, um davon leben zu können, deshalb brauchte die Bine Maus eben auch zuckerhaltige Nahrungsmittel in ihrem Zuhause. Sowohl für ihr seelisches, als auch für ihr körperliches Wohlbefinden …

„Na gut, dazu wollen Sie uns anscheinend nichts sagen“, schloss der Interviewer nach einer längeren Phase des Schweigens. „Aber vielleicht können Sie uns ja erklären, wie Sie auf die Figur ‚Bine Maus‘ gekommen sind. Ich meine, gewisse Parallelen zu Ihrem Namen, Sabine Mauz, sind ja durchaus erkennbar …“
Freisingzwerg_3Nun strahlte Frau Mauz über das ganze Gesicht den fremden Mann an und nickte heftig mit ihrem niedlichen, kleinen Köpfchen. Die Haarpalme, die ganz oben thronte, wippte lustig im Takt dazu, so dass der Reporter ungewollt lachen musste.
„So, so, das heißt also, dass Frau Mauz und Bine Maus ein und dieselbe Person sind?“
Das Lächeln verschwand wieder, Traurigkeit breitete sich in Frau Mauz‘ Körper aus – manchmal glaubte sie, sie sei diese schrecklich nervige, unsichere Begleiterscheinung ihrer Person endlich losgeworden, aber dann kam ein falscher, unbedachter Spruch ihrer Freunde oder Eltern und schon begaben sich ihre flackernden Augen wieder auf die Suche nach einem neuen Versteck: Ab ins Ausland, an die Hand eines, auf den ersten Blick sympathisch wirkenden Menschen, in ein tiefes Loch unter der Erde, … Dann war es auf einmal wieder vollkommen egal, welche Pläne die selbstbewusste Frau Mauz kurz davor für sich und ihr Leben geschmiedet hatte, dann dematerialisierten sich alle Träume in eine andere, für sie unerreichbare Dimension …

Freisingzwerg_2Ein peinlich berührtes Räuspern erklang und ein weißes Taschentuch wanderte in das verschwommene Sichtfeld von Frau Mauz.
„Tut mir leid“, seufzte der Fremde. Ich wollte Sie nicht verletzen, auch wenn ich nicht weiß, wie ich das geschafft habe. Es ist schwierig, sich mit einer Person zu unterhalten, die nicht spricht!“
Frau Mauz schnäuzte sich laut und kräftig in das flauschige Weiß, dann zuckte sie hilflos mit den Schultern. Gerne hätte sie dem Mann erzählt, wie viel Spaß sie daran hatte, Geschichten zu schreiben, diese auf der Bühne zu erzählen und sich auf diese Weise der Welt mitzuteilen. Und noch viel lieber hätte sie ihm einen Kuss auf die Wange gehaucht, weil er sich so viel Zeit für sie genommen hatte, obwohl sie solch eine komplizierte, schwer verständliche Person war. Aber da war sie wieder diese fiese, kleine Bine Maus, die sie immer wieder davon abhielt das zu tun, wonach ihr wirklich war. Diese dumme Angst, die ihr immer wieder einredete, der Mann ihr gegenüber würde sich über sie lustig machen, wenn sie ihm erklärte, wofür der Emmentaler tatsächlich stand: Für einen geheimnisvollen, sehr variablen Eingang in eine schöne, wohlschmeckende Welt. Für ein Zuhause, das sie selbst noch nicht kannte, das so groß war, dass sie darin genügend Platz für sich, ihre Träume und ihre Geschichten hatte. Aber wie sollte sie ihm etwas nahe bringen, das sie selbst noch nicht für sich definiert hatte? Der Emmentaler war lediglich ein Lückenfüller bis zu dem Tag, an dem sie endlich ein passenderes Bild für ihr Leben in freier Sicherheit gefunden hatte …

„Gut, dann gehe ich jetzt wieder, Frau Mauz. Sie können mir ja schreiben, wenn Sie die Antworten auf meine Fragen kennen.“
Der Mann erhob sich von seinem Stuhl und wurde weggespült von einem weiteren Schwall Tränen.

Frau Mauz‘ Crowdfundingvideo from Sabine Mauz on Vimeo.

Die 189. eintagfliege: „Meins!“

cropped-eintagsfliegens1_backcover_cover_600.pngZur Feier des regnerischen Tages, hat Frau Mauz doch mal wieder einer ihrer Eintagsfliegentexte überarbeitet. Wenn sie schon nicht alle in einem eigenen Heft landen können, so darf sich wenigstens ab und zu hier eine Figur aus Frau Mauz fiktivem Freundeskreis zu Wort melden.
Heute ist Leonie an der Reihe. Sie befindet sich gerade mit ihrer Mutter bei einer befreundeten Familie und „durfte“ bereits geraume Zeit mit den beiden Söhnen von Frau Reichmann spielen. Die beiden älteren Jungs hatten allerdings bislang nichts Besseres zu tun, als das Mädchen zu ärgern und zu verunsichern …

Meins!

„Gib das her, das ist meins!“, schrie Leonie empört, als Caspar ihr das Schokoladenbonbon wegnahm, das sie sich kurz davor aus der Süßigkeitenschale von Frau Reichmann ausgesucht hatte. Die Mutter der beiden Jungs hatte dafür extra an die Türe der Kinder geklopft und dann jedem von ihnen die Möglichkeit gegeben, sich für zwei Kleinigkeiten zu entscheiden.
Während Leonie den Schokoladenkeks gegessen und genüsslich die weiche Kakaocreme von dem goldenen Boden geleckt hatte, hatte Caspar zunächst unbemerkt das zweite, neben dem Mädchen liegende Geschenk geklaut und es dann, triumphierend lachend, vor Leonies Augen hin und her geschwenkt.

„Jetzt ist es meins!“, war alles, was er nun, frech grinsend auf ihr Geschrei erwiderte, währenddessen trennte er sehr bedächtig das Schokoladenbonbon von der Plastikhülle und schob es sich in den Mund. Leonie schaute ihm ungläubig dabei zu, dann stand sie auf, ging zu der Zimmertüre, drückte den kalten, weißen Plastikgriff hinunter und verließ das Raum. Sie wanderte durch den dunklen, schlecht beleuchteten Flur bis zur Küche, wo sie die Stimmen ihrer Mutter und deren Freundin hörte.
„Mama? Ich will gehen!“, erklärte sie laut und sehr bestimmt, als sie den Türrahmen erreichte. „Niklas und Caspar waren gemein zu mir. Sie haben mir mein Bonbon geklaut!“
Nun liefen ihr doch Tränen über das Gesicht, ihre Aussprache wurde immer undeutlicher und gepresster. Caro stand auf, nahm ihre Tochter tröstend in den Arm und fuhr ihr zärtlich über den Rücken.
„Das tut mir leid, Leonie!“, erklang nun Frau Reichmanns warme, freundliche Stimme. „Sie sind manchmal echt fiese, kleine Frechdachse. Und sie lieben es, andere Kinder zu ärgern. Du darfst dir gerne noch einmal etwas Neues aus der Schale nehmen!“ Noch während der Satz im Raum verklang, tauchte die Süßigkeitenschale neben Leonie auf und wartete darauf, von dieser beachtet zu werden. Da das Mädchen nach wir vor den Kopf in der Armbeuge der Mutter verbarg, schob Caro es ein Stück von sich weg. „Da, schau, alles halb so schlimm! Den beiden ist wahrscheinlich nur ein wenig langweilig!“, versuchte sie nun die Situation zu entschärfen.
Leonie schüttelte den Kopf. „Ich will gehen, Mama. Ich mag es nicht, wenn sie gemein zu mir sind!“
Gerne hätte die Siebenjährige ihrer Mutter erzählt, was Niklas über menschliche Monster, über sie und Frau Reichmann gesagt hatte, aber Leonie wusste, dass man ihr nicht glauben würde. Wahrscheinlich würden Caspar und Niklas behaupten, sie habe sich das alles nur ausgedacht. Die Jungs waren zu zweit, Leonie allein …

„Ich will gehen!“, wiederholte sie deshalb ein weiteres Mal ihre Bitte und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
Caro seufzte tief und schwer und schaute bedauernd ihre Freundin an. „Es tut mir leid, Jenny, aber ich habe Leonie versprochen, mehr Rücksicht auf sie zu nehmen. Wenn sie heim will, werden wir jetzt fahren. Ich rufe dich an, wenn wir Zuhause sind.“
Ihr Blick wanderte über den Küchentisch, auf dem zwei Kuchenstücke vom Konditor und zwei sehr aromatisch duftende Tassen Kaffee darauf warteten, von ihnen verzehrt zu werden. „Schade um deine Mühe und den leckeren Kuchen!“, betrauerte sie weiter den frühzeitigen Aufbruch.
Jennifer Reichmann wischte die Bemerkung mit einer abwinkenden Geste aus dem Raum. „Halb so schlimm, der Kuchen kommt schon weg! Und der Kaffee war nur ein Knopfdruck an meiner neuen Maschine.“ Sie deutete nun zum wiederholten Mal an diesem Nachmittag stolz auf den neuen, total überteuerten Luxuskaffeeautomaten, den sie Caro gleich zu Beginn des Besuchs präsentiert hatte. „Du bekommst beim nächsten Mal wieder einen, dann weiß ich sicher auch schon, wie man Cappuccino macht!“, erklärte sie nun Augen zwinkernd.
Leonie schüttelte ungewollt ihre schulterlange Löwenmähne. Sie fand die Mutter von Niklas und Caspar wirklich sehr nett und verstand nicht, wieso Niklas behauptete, diese Frau würde ihren Kindern und Freunden gerne gemeine Sachen sagen, damit diese sich schlecht fühlten. Das hatte sie noch nie bei Frau Reichmann erlebt …
„Gut, dann machen wir das so. Ich komme das nächste Mal einfach ohne Leonie – wie wäre es mit nächsten Samstag? Da habe ich kinderfrei!“
Jennifer Reichmann tänzelte geschwind zu ihrem Wandkalender, warf einen prüfenden Blick darauf und nickte zufrieden. „Das passt mir gut. Dann machen wir alles wie heute, nur ohne Leonie …“

Für alle, die es interessiert, welche Konsequenz diese Geschichte hat, gibt es einen Link zu dem entsprechenden Beitrag: „Meine Mama liebt mich!“

‚NatAlina Metternich’s eintagsfliegen

kopf_taschenWer Frau Mauz‘ eintagsfliegen Volume 1.S. kennt auch schon Alina und Natascha, zwei sehr unterschiedliche Frauen und Freundinnen Mitte Dreißig.
Um diese beiden Charaktere dreht sich die eintagsfliegenreihe ‚NatAlina Metternich‚. Den Nachnamen verdanken sie Michael Metternich, dem dritten Freund in diesem Bunde.

In diesem Artikel wird künftig immer die eintagsfliege zu finden sein, die von Frau Mauz zuletzt überarbeitet wurde …

Im Affekt

„Mann tötet Ehefrau während eines Streits im Affekt: Herr M. stach seiner Gattin mehrfach in den Bauch, nachdem sie ihn zuvor immer wieder als unfähigen Vollidioten mit Alkoholproblem bezeichnet hatte.
Nachdem er sich Ewigkeiten nicht gegen die Beschimpfungen seiner Frau gewehrt hatte, sei ihm das Messer in seiner Hand einfach irgendwann doch noch ausgerutscht. Zuvor habe er eine ganze Weile versucht, trotz ihrer durchgängig nervenden Quitschestimme weiter das Abendessen für sich und sie zuzubereiten, als er es nicht mehr ertragen konnte, sei er mit dem Gemüsemesser auf sie losgegangen …“

Natascha las ihrer Topfpflanze die Anzeige aus dem Düsseldorfer Wochenblatt vor und zog sie bereits währenddessen durch ihre Art, die Sätze zu betonen, ins Lächerliche, dann hielt sie inne und zerknüllte das Papier. „So einen Schwachsinn habe ich schon ewig nicht mehr gehört:Wie bitte schön ist es möglich, nach einer so langen Zeitspanne des Zuhörens im Affekt zu handeln? Er hat sich ihr Gekeife Ewigkeiten gefallen lassen, dann ist das doch kein Affekt mehr! Im Affekt bedeutet, dass man keine Zeit hatte, sich der Konsequenzen einer Handlung bewusst zu werden. Man handelt spontan, vollkommen ohne Hirn!“
Die Pflanze schwieg, starrte weiterhin aus dem Fenster und tat so, als wäre Natascha gar nicht da.
„Weißt du, wie gerne ich Alina im Affekt den Hals umgedreht hätte, als sie mir erklärte, dass sie mich absichtlich mit Frank zusammen gebracht hat, damit ich ihre Party nicht sprenge? Ich war kurz davor, sie zu erwürgen, aber ich habe es nicht getan, obwohl ich stinksauer und zutiefst verletzt war … Dieser Mann hier wusste schon wesentlich länger als ich, wie schrecklich nervig seine Frau ist und was sie von ihm hält, trotzdem wollte er angeblich noch für sie beide ein Essen zubereiten, daran glaube ich nicht! – Ich meine, ich habe mich auch nicht mehr bei Frank gemeldet, nachdem mir Alina ihr Verbrechen gebeichtet hat und das obwohl er mehrfach bei mir anrief. Ich lasse mir so etwas nicht gefallen! Und wieso dieser Mann sich angeblich von seiner Ehefrau solch einen Terror gefallen ließ, verstehe ich auch nicht. Ich glaube nicht, dass sie ihn beschimpft hat. Ich glaube auch nicht, dass er sie im Affekt getötet hat. Ich glaube, dass er sie loswerden wollte und diese Geschichte nur deshalb erfunden hat, damit er nicht so hart bestraft wird – im Affekt, dass ich nicht lache!“
Natascha tat so, als würde sie tatsächlich lachen, aber mehr als ein verbittertes Gackern bekam sie nicht heraus. – Nein, sie wollte nicht mit ihrer Pflanze über solche Themen diskutieren, aber wer blieb ihr denn noch? Alina hatte sie verraten, Michael reiste quer durch die Welt und schickte ihr ab und zu einen blöden Begriff, um sie bei Laune zu halten und Frank war ein unglaublich mieser Machomann, der nichts Besseres zu tun hatte, als wildfremden Frauen unberechtigt Hoffnungen zu machen. Das war doch zum Kotzen! Und über ihre Mutter und ihre restliche Verwandtschaft wollte Natascha nicht einmal mehr nachdenken, die waren einfach nur zum Kotzen! Sie konnte ihnen nichts recht machen, egal, was sie versuchte.

Während sie über ihr trauriges Leben sinnierte, klingelte Nataschas Handy. Sie griff danach und drückte auf die grüne Hörertaste. Ohne auf die Nummer des Anrufers zu achten, blökte sie ein aggressives: „Ja, was gibt’s?“ in den Lautsprecher und wartete auf Antwort.
„Hallo Natascha? Das ist ja schön, dass du endlich ans Telefon gehst. Hier ist Frank. Ich muss unbedingt mit dir reden!“ Einen Moment war sie versucht, sofort wieder aufzulegen, aber wieso sollte sie?! Endlich konnte sie ihn anschreien und ihm all die Sachen an den Kopf werfen, die sie sich in den letzten Wochen immer wieder gedacht hatte …
Während Natascha für ihre Hassrede noch einmal tief Luft holte, sprach der Mann am anderen Ende weiter: „Alina hat mir gebeichtet, welchen Schwachsinn sie dir erzählt hat. Das stimmt alles gar nicht, sie ist doch nur eifersüchtig auf dich und mich!“
Natascha zögerte. Wieso sollte sie ausgerechnet diesem fremden Menschen trauen? Alle anderen, die sie zu kennen glaubte, hatten sie auch getäuscht! – Vielleicht gerade deshalb!, flüsterte ihr die eigene, innere Stimme zu. Vielleicht ist er anders!
„Können wir uns treffen? Ich will das klären!“
Natascha schwankte. Es klang so, als wäre Frank das wirklich wichtig … „Okay, dann aber sofort!“
Am anderen war ein überraschtes Lachen zu hören, dann eine kurze Pause. „Gut, ich komme zu dir. Ich brauche zwanzig Minuten, dann bin ich da!“

 

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